Die 115. Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Nürnberg verliefen aus heimischer Sicht mit den Plätzen 6, 9, 12 und 15 sehr erfolgreich. Die Platzierungen und Leistungen der Teilnehmer entsprachen den Vorstellungen und alle Teilnehmer konnten mit einer positiven Wettkampferfahrung das Stadion verlassen.

Es begann am Samstag für die beiden Diskuswerferinnen der LSG. Sabine Rumpf und Julia Bremser waren Teilnehmerinnen am hochklassigen Wettkampf der Veranstaltung, denn im Vorfeld hatten unglaubliche 6 Werferinnen die Norm von 62 m übertreffen können. Sabine war mit ihren 58,37 m aus Wiesbaden nach der Vorleistung die achtbeste und Julia mit 57,37 m aus Eppstein die neuntbeste. Nur acht Werferinnen kommen in den Endkampf und haben dann auch insgesamt sechs Versuche – bei 12 gemeldeten Teilnehmerinnen war das also durchaus nicht gegeben. Julia begann mit einem richtig guten Wurf, der mit 53,18 m gemessen wurde und durfte damit schon wirklich zufrieden sein. Sabine hatte im Vorfeld der Meisterschaften große Schwierigkeiten überhaupt wieder einmal einen Wurf in die Nähe ihrer Saisonbestleistung zeigen zu können und war daher mit dem ersten Wurf von exakt 56 m sehr zufrieden und konnte befreit werfen. Julia ließ noch 51,40 m und 52,32 m im Vorkampf folgen und musste dann zittern, ob das für den Endkampf reicht. Sabine machte es mit 55,73 und sogar 57,11 m im dritten Versuch besser und lag überraschend auf dem ausgezeichneten 5. Platz nach dem Vorkampf. Julia hatte – wie so oft in den Vorjahren – Pech, denn eine Konkurrentin überwarf ihre Leistung mit einem einzigen Wurf um 58 cm und damit war Julia nur noch 9. Ein wirklich undankbarer Platz – aber, wenn man es mit etwas Abstand betrachtet in diesem hochklassigen Feld eine gute Leistung und Platzierung. Sabine konnte im Endkampf noch einmal 54,15 m und 54,89 m zeigen, wurde dann aber noch von einer Konkurrentin abgefangen und kam auf den 6. Platz in diesem wirklich Weltklassewettkampf. Die ersten 3 warfen alle Saisonbestleistung und es siegte Fischer mit 65,98 m vor Müller 65,72 m und Craft 64,79 m. Rüh wurde 4. mit 61,97 m und Vita mit 58,32 m knapp vor Sabine 5. Sieben Jahre nach ihrem Deutschen Meistertitel und damals 57,50 m war Sabine sehr zufrieden.

Kurz danach ging es für Sven Medenbach durch den 110 m Hürdenwald. 10 Hindernisse von 1,07 m Höhe gilt es dabei so zu überwinden, dass man keinen Zeitverlust hat. Im Vorfeld der Meisterschaft war die Norm wieder einmal verschärft worden und der Verband forderte 14,50 sec um überhaupt teilnehmen zu dürfen. 14,49 sec war Sven bei den hessischen Meisterschaften gerannt und damit war er dabei. 20 Teilnehmer waren gemeldet und dann nur 14 am Start der Vorläufe. Sven war gleich im ersten Vorlauf dran und es wurde ihm die Bahn 2 zugeteilt. Sven erwischte einen nicht so guten Start (seine Reaktionszeit war schlecht) und dann berührte er sich auch noch mit seinem Konkurrenten auf der Nachbarbahn. Dadurch erwischte er die erste Hürde etwas verdreht im Oberkörper und brauchte einige Schritte um in den Lauf zu finden. Der Lauf sah dann richtig gut aus und am Ende wurde er mit 14,61 sec gestoppt – eine eindrucksvolle Bestätigung seiner tollen Leistungssteigerung in den letzten Jahren. Damit belegte Sven den 12. Platz und war dennoch nicht ganz zufrieden, denn er wollte Bestzeit laufen. Seine Trainingskameraden, Freunde und die Familie bauten ihn aber schnell wieder auf, denn es hagelte WhatsApp Nachrichten, SMS etc u.a. mit einem Video von seinem Lauf aus der ARD Sendung. Viele hatten ihn sehen können und waren stolz auf Sven Medenbach.

Am Sonntag ging es dann für die 4x100 m Staffel der Startgemeinschaft Kreis Limburg-Weilburg bestehend aus den Vereinen TV Elz, TV Eschhofen und LSG Goldener Grund Selters/Ts. darum einen möglichst guten Lauf nach den vielen Verletzungen und Rückschlägen im Vorfeld anbieten zu können. Debora Vogt vom TV Eschhofen, die mit Josef Schmitz trainiert, war dabei noch nicht ganz fit und auch Hannah Becker vom TV Elz, die mit Hans Peter Krings trainiert, hatte gerade erst eine Mandelentzündung überstanden. Die beiden Sprinterinnen der LSG Lea und Kyra Seyffert, die genauso wie die oben genannten 3 Athleten mit Martin Rumpf trainieren, waren ebenfalls nicht ganz auf der Höhe. Im zweiten Vorlauf wurde dem Quartett dann auch noch die Bahn 8 zugelost und so musste man das Rennen von vorne laufen. Kyra Seyffert begann mit einem guten Start, allerdings war schon der erste Wechsel auf ihre Zwillingsschwester Lea war nicht optimal - Lea musste etwas Tempo rausnehmen. Der Sprint von Lea war dann technisch sehr gut und das wichtigste – der Oberschenkel hielt und es erfolgte ein nicht so guter Wechsel auf Hannah Becker (TV Elz), da Lea ihr etwas „auflief“. Hannah's Kurvenlauf war wie immer technisch sehr gut doch dann wäre fast der Wechsel auf Debora geplatzt. Debora kam nicht gut von der Stelle und um ein Haar wäre der Wechsel schon vor der Wechselmarkierung erfolgt. Doch Hannah reagierte sehr gut und ließ erst noch zwei Schritte folgen, bevor sie Debora das Staffelholz übergab. Debora rannte ins Ziel und mit 47,80 sec wurde das Team gestoppt. Das war die zweitbeste Saisonzeit für 2015 – nach dem überragenden Lauf von Stuttgart im Mai mit 47,45 sec als alle vier noch fit waren. Ein tolles Ergebnis und insgesamt der 15 Platz bei 28 gemeldeten Staffeln.

Die Saison 2015 neigt sich nun für die meisten dem Ende zu. Sven Medenbach will allerdings noch einen Zehnkampf bestreiten um sich vielleicht noch für die Deutschen Meisterschaften im Winter in Hamburg qualifizieren zu können. Sein Vereinskamerad Martin Böhm wird dies auch versuchen. Kommenden Samstag starten die beiden zusammen mit Sabine Rumpf und Julia Bremser noch bei einem internationalen Sportfest in Luxemburg.